Sparen ist zweifellos eine gute Sache, jedoch sollte dies am richtigen Ort erfolgen. Leider versuchen immer mehr Betriebe, die nicht aus der Branche stammen, vom derzeitigen Photovoltaik-Boom zu profitieren. Dennoch verwandelt eine einfache Schulung zum Solarteur nicht automatisch jeden Monteur in einen qualifizierten PV-Installateur. Daher empfehlen wir dringend, auf erfahrene Fachbetriebe zu setzen. Gute Handwerker zeigen stolz ihre bisherigen Leistungen. Zusätzliche Vorteile ergeben sich aus Erfahrungen in den Bereichen Elektroinstallation und Dachdeckerarbeiten. Es ist ratsam, mehrere Angebote einzuholen. Vor allem aber sollte die Vermeidung der fünf häufigsten Fehler bei Ihrer Entscheidung oberste Priorität haben.
1: Dachhaken unsachgemäß montieren
Aufdach-Photovoltaikanlagen werden von Dachhaken getragen. Diese dienen als Verbindungselemente zwischen den Dachsparren oder Dachlatten und den Trägerprofilen für die Solarpaneele, also dem Schienensystem. Das Falzprofil gängiger Dachziegel erfordert eine gewisse Bearbeitung, nämlich das Ausschneiden einer Aussparung für die Dachhaken. Wenn diese Arbeit nicht fachgerecht ausgeführt wird, können verschiedene Probleme auftreten:
- Ziegelbruch: Besondere Vorsicht ist geboten, wenn der Installateur mit einem Hammer arbeitet. Während dies gelegentlich gutgehen kann, besteht auch das Risiko, dass es zu erheblichen Beschädigungen in der Dachhaut kommt.
- Zu große Aussparungen: Wenn zu viel Material entfernt wird, besteht die Gefahr, dass Regenwasser eindringt. Um zu verhindern, dass das Dach undicht wird, ist eine Reparatur unverzichtbar.
- Zu kleine Aussparungen: Dachziegel stehen unter Spannung und können sich minimal anheben, wenn die Aussparungen zu klein sind. Der entstehende Hohlraum bietet Windböen eine ideale Angriffsfläche und kann zudem als Einladung für Wespen, Mäuse oder Fledermäuse dienen, die hier ihre Nester bauen könnten.
- Spannungen zwischen Dachhaken und Dachziegeln: Im Winter, wenn zusätzlich zur Modulmasse auch die Schneelast auf die Dachhaken wirkt, können sich Spannungen zwischen Dachhaken und Dachziegeln aufbauen. Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Dachpfannen unter der Belastung zerbrechen. Es ist daher äußerst wichtig, den Abstand zwischen Dachhaken und Dachziegeln ausreichend zu bemessen. Normalerweise beträgt dieser Abstand 5 mm, was als Standardmaß gilt.
2: Falsche oder zu wenige Dachhaken einsetzen
Dachhaken werden in der Regel aus Edelstahl gefertigt, gelegentlich auch aus feuerverzinktem Stahl oder Aluminium. Allerdings ist das entscheidende Kriterium nicht das Material, sondern die Passform der Haken zur Form der Dachpfannen. Schrägdächer sind häufig mit Falzziegeln bedeckt, während andere beliebte Formen klassische Biberschwänze oder moderne Rechtecksteine sind. Das bedeutet, dass die Auswahl der Dachhaken nicht von den geläufigeren Baumaterialien wie Ton oder Beton abhängt, sondern von der spezifischen Form des Daches. Wenn die Ziegel eines Daches nicht alle gleich hoch sind, verwenden die Fachleute in der Regel passende Unterlegplättchen, um dies auszugleichen. Diese erfüllen denselben Zweck. Um den örtlichen Gegebenheiten wie Wind- und Schneelasten gerecht zu werden, sind Dachhaken in unterschiedlichen Stärken erhältlich.
Es ist wichtig zu beachten, dass Dachhaken unter einer von oben wirkenden Last zwangsläufig Verformungen aufweisen – es sei denn, die Lasten werden gleichmäßig auf das Dach verteilt. Daher gilt die Regel: Je mehr Dachhaken, desto besser. Eine Vielzahl von Befestigungspunkten bzw. Dachhaken gewährleistet eine stabilere Konstruktion. Insbesondere an den Rändern und Ecken des Dachs ist das Sparen keine empfehlenswerte Strategie. Hier führt die verstärkte Belastung durch Windturbulenzen dazu, dass auf jedem Dachsparren ein Dachhaken angebracht werden sollte. Auf der Dachfläche kann die Dichte der Haken dann etwas geringer sein.
3: Unebenheiten nicht ausgleichen
In älteren Häusern neigt die Dachkonstruktion im Laufe der Jahre oft dazu, sich mehr oder weniger zu verziehen. Dies führt dazu, dass die Dachhaut nicht mehr völlig eben ist, sondern eher eine gewisse Welligkeit aufweist. Natürlich ist die Frage der Ästhetik entscheidend dafür, ob die installierte Photovoltaikanlage diese Wellen in der Dachkonstruktion ausgleichen sollte. Doch das ist nicht der einzige Aspekt: Bei sehr niedrigem Sonnenstand kann die Verformung auch zu geringfügigen Verschattungen führen. Wenn die Grundstruktur des Dachs noch intakt ist, besteht jedoch kein Grund, auf die Installation einer Photovoltaikanlage zu verzichten. Es müssen lediglich verstellbare Dachhaken verwendet werden:
Höhenverstellbare Dachhaken können Unebenheiten im Untergrund ausgleichen.
Vario-Dachhaken sind nicht nur vertikal, sondern auch horizontal verstellbar und sorgen somit für eine Ausrichtung und Nivellierung der einzelnen Dachpfannen.
4: Solarkabel nicht korrekt verlegen
Solarkabel sind mit einer besonders robusten Ummantelung ausgestattet, um den Einflüssen von Wind und Wetter über einen langen Zeitraum standzuhalten. Doch selbst das langlebigste Solarkabel nützt wenig, wenn es nicht ordnungsgemäß verlegt wurde. Bei Problemen mit der Verkabelung ist oft eine fehlerhafte Installation die Hauptursache. Daher sollten die folgenden Punkte beachtet werden:
- Richtige Kabellänge: Das Kabel muss die richtige Länge haben. Ist es zu kurz, steht es unter Spannung und kann durch Umwelteinflüsse reißen. Ein zu langes Kabel bildet Schlaufen und kann sich im Extremfall an der Dachoberfläche oder dem Gestänge des Schienensystems scheuern. Besonders gefährlich ist, wenn ein Lichtbogen entsteht, da dies einen Brand auslösen kann.
- Sichere Kabelverbindungen: Verbindungen sind immer potenzielle Schwachstellen. Wenn sie Teil eines stromführenden Systems sind, müssen sie besonders robust sein und vor eindringendem Wasser geschützt werden.
- Verwendung von Kabelkanälen: Freiliegende Solarkabel sind anfällig für Tierbisse, insbesondere von Steinmardern und anderem Kleingetier. Die Verwendung von Kabelkanälen bietet den erforderlichen Schutz vor diesen “Kabelbeißern”.
Eine sorgfältige Beachtung dieser Punkte bei der Verkabelung einer Solaranlage trägt nicht nur zur Sicherheit bei, sondern gewährleistet auch eine langfristige und zuverlässige Leistung der Anlage.
5: Montageumfeld nicht sichern
Es kommt gelegentlich vor, dass aus Kostengründen auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen auf Baustellen verzichtet wird, was zu schweren Konsequenzen für Arbeiter, Material und Werkzeug führen kann. Die Verantwortung für die Errichtung einer sicheren Baustelle, das Anbringen von Auffangnetzen für herabfallende Werkzeuge und die Umsetzung von Arbeitsschutzmaßnahmen liegt in erster Linie bei der ausführenden Firma. Doch auch Bauherren tragen eine Verantwortung dafür, dass auf ihrem Grundstück niemand zu Schaden kommt.
Flatterbänder werden verwendet, um den Montagebereich räumlich abzusperren, Warnschilder sollen vorbeifahrende Fahrzeuge und Passanten auf potenzielle Gefahren hinweisen, und Gitter sollen Kinder und Haustiere davon abhalten, die Baustelle zu betreten. Die Zufahrten müssen frei sein, und mögliche Stolperfallen sollten beseitigt werden. Hauseigentümer sollten auch darauf achten, dass die Montagefirma alle Sicherheitsvorschriften einhält.
Sind die Monteure ausreichend gesichert, beispielsweise mit Schutzhelmen und gegebenenfalls Klettergeschirr? Werden die Vorgesetzten angemessen mit den Mitarbeitern umgehen? Werden beispielsweise die Pausenzeiten eingehalten? Die Vernachlässigung von Sicherheitsmaßnahmen hat schon dazu geführt, dass einige Baustellen von der Berufsgenossenschaft oder der Bauaufsicht vorübergehend gesperrt wurden.
Falls Sie beabsichtigen, die Montage der Module selbst durchzuführen, sollten Sie selbst und Ihre Helfer natürlich ebenfalls die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen beachten.