Wie viel Fläche benötigt eine Solaranlage ?
Die Leistung einer Photovoltaikanlage kann an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden: für jeden Haushalt die passende Solarpanelfläche.
Viele Menschen, die gerade erst anfangen, sich mit Photovoltaik zu beschäftigen, stellen sich vielleicht die Frage, ob sie ihr gesamtes Dach oder nur eine Seite mit Solarmodulen bedecken sollten. Je mehr man sich jedoch mit den Möglichkeiten der Photovoltaik auseinandersetzt, desto wichtiger wird die genaue Leistung und somit auch die Fläche. Das Prinzip lautet nicht einfach “so viel wie möglich”, sondern eher “so viel wie sinnvoll”. Denn wenn die Leistung dem eigenen Verbrauch entspricht, resultiert ein hoher Eigenverbrauchsgrad und die Anlage wird optimal genutzt.
Eine Faustregel für moderne Solarmodule
Also, wie groß muss die Fläche sein? Als erste Richtlinie kann gesagt werden, dass ein Quadratmeter eines modernen kristallinen Solarmoduls etwa 150 bis 230 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen kann. Dies ist jedoch eine grobe Schätzung; je nach Neigung, Ausrichtung und Technologie des Moduls kann der Wert höher oder niedriger sein. Bitte beachten Sie: Dieser Wert kann nicht direkt von der Nennleistung eines Moduls abgeleitet werden, die in kWp (Kilowatt Peak) angegeben ist und nur unter idealen Bedingungen erreicht wird.
Der Stromverbrauch pro Haushaltsgrösse
Für einen Zweipersonenhaushalt wird oft ein jährlicher Stromverbrauch von 2500 Kilowattstunden angegeben, was einer Modulfläche von 17 Quadratmetern entspricht. Bei einem Vierpersonenhaushalt sind es rund 4500 Kilowattstunden, also 30 Quadratmeter. Diese Zahlen sind jedoch nur Richtwerte, da nicht jeder Haushalt mit der gleichen Anzahl an Personen den gleichen Strombedarf hat. Personen, die viele elektrische Geräte besitzen und viel Zeit zu Hause verbringen, benötigen mehr Strom als solche, die selten zu Hause sind und nur wenige effiziente Geräte haben. Außerdem steigt der Stromverbrauch nicht linear mit der Größe des Haushalts an. Sowohl Singles als auch Großfamilien haben schließlich einen Kühlschrank und einen Herd.
Wie viel Strom brauchen Geräte und Mobilität?
Übrigens, wenn es um die benötigte Modulfläche geht, kann der Bedarf auch auf wichtige Haushaltsgeräte heruntergebrochen werden. Hier sind einige Annäherungswerte: Ein Pendler-E-Bike, das jährlich 8000 Kilometer zurücklegt, verbraucht etwa 100 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Ein moderner Kühlschrank mit Gefrierfach benötigt etwa 200 Kilowattstunden pro Jahr. Fünf Unterhaltungsgeräte in einem Zweipersonenhaushalt verbrauchen etwa 500 Kilowattstunden pro Jahr. Und ein Elektroauto, das jährlich 5000 Kilometer zurücklegt, benötigt etwa 1000 Kilowattstunden Strom.
Auch kleine Mengen Photovoltaik-Strom machen Sinn
Aber ist es überhaupt sinnvoll, solch “kleine” Verbräuche mit einer Solaranlage abzudecken? Ja, besonders für Menschen ohne eigenes Dach, die sich an einem Beteiligungsmodell beteiligen und eine Solaranlage mitfinanzieren möchten. Vielleicht betreiben sie ein Dienstleistungsunternehmen und möchten ihre IT mit lokal produziertem Strom versorgen? Oder sie haben nicht genug finanzielle Mittel, um den gesamten Energieverbrauch ihres Haushalts zu decken, aber zumindest einen Teil davon? Jeder kann selbst entscheiden, wie groß sein Beitrag zur Energiewende sein soll. Dank der Sonne ist dies möglich.
Welche Arten von Solaranlagen gibt es?
Sonne liefert Energie auf verschiedene Weisen – in Form von Wärme oder Strom. Innerhalb der Photovoltaik, die die Sonnenenergie in Strom umwandelt, gibt es jedoch verschiedene Arten von Anlagen. Ein wesentlicher Unterschied betrifft die Art der Installation. Auf der einen Seite gibt es sogenannte Aufdach-Anlagen, bei denen die Module auf einem bestehenden Dach montiert werden. Auf der anderen Seite sind Indach-Anlagen immer beliebter, bei denen die Module selbst die Dachabdeckung bilden. Und schließlich werden immer mehr Fassaden mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet.
Aufdach-Solaranlage: günstig und flexibel
Zunächst einmal zu den Aufdach-Anlagen: Der Hauptvorteil dieser Art der Installation liegt in der einfachen Montage. Mit relativ geringem Aufwand können die Module auf dem Dach angebracht werden. Auch für Flachdächer sind Aufdach-Anlagen geeignet, da sie auf Ständern befestigt werden können, um den optimalen Neigungswinkel zu erreichen – mehr dazu später. Die Aufdach-Montage gewährleistet außerdem eine gute Hinterlüftung, da die Module in einem geringen Abstand über dem Dach “schweben”. Eine ausreichende Hinterlüftung ist wichtig, um zu verhindern, dass die Module zu heiß werden, was sich negativ auf den elektrischen Wirkungsgrad auswirkt.
Indach-Solaranlage: ästhetisch und effizient
Die Vorteile der Indach-Module sind gleichzeitig die Nachteile der Aufdach-Module: Während Aufdach-Module optisch weniger ansprechend über die Dachfläche hinausragen, fügen sich Indach-Module elegant in das Dach ein. Zudem können sie heutzutage in individuellen Größen hergestellt werden, um die Dachfläche optimal zu nutzen. Daher ergibt eine Indach-Anlage in der Regel Sinn bei Neubauten und Dachsanierungen.
Die Module mögen zwar etwas kostenintensiver sein, sind jedoch viel günstiger als ein herkömmlich eingedecktes Dach, auf dem nachträglich Aufdach-Module installiert werden. Ein Nachteil, der bereits oben angesprochen wurde, ist der Preis. Da die Indach-Module nicht auf zusätzlichen Ständern montiert werden, eignen sie sich nur für Schrägdächer mit einer bestimmten Neigung. Nur so kann die Dichtigkeit und eine optimale Energieausbeute gewährleistet werden. Außerdem muss die Dachkonstruktion ausreichend belüftet sein.
Photovoltaik an Fassade und Gebäudehülle: Vielfalt und maximaler Ertrag
Zusammenfassend erweisen sich Aufdach-Module als vorteilhaft für Flachdächer und für den nachträglichen Einbau einer Solaranlage. Indach-Anlagen eignen sich hingegen für Neubauten und Dachsanierungen sowie für ästhetisch anspruchsvolle Gebäude wie denkmalgeschützte Objekte. Es gibt jedoch noch eine weitere Montageart: die Befestigung an der Fassade. Grundsätzlich funktioniert das, was auf dem Dach erfolgreich ist, auch an der Hauswand. Besonders in den Wintermonaten, wenn die Sonne flach steht, liefern Module an der Fassade einen hohen Energieertrag.
Um den ästhetischen Anforderungen gerecht zu werden – denn im Gegensatz zum Dach ist die Fassade für jeden Passanten sichtbar – werden Fassadenmodule in verschiedenen Farbtönen angeboten, ähnlich wie moderne Indach-Module. Diese optische Vielfalt passt zur funktionalen Vielfalt, die die Photovoltaik heute bietet: Die gesamte Fassade kann Energie erzeugen, bis hin zu Balkongeländern und Vordächern.